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Die Wurzeln der Erlebnispädagogik

„Es ist die Aufgabe der Erlebnispädagogik,

dem Leben das Geheimnis,

das in der Moderne zu verschwinden droht,

wieder zurück zu geben.“

Kurt Hahn

Auch wenn sich mehrere Pädagogen um die Jahrhundertwende mit „Arbeits- und Erlebnispädagogik“ auseinander gesetzt haben, so gilt doch vor allem Kurt Hahn (1886-1974) als der Gründervater der Erlebnispädagogik. Die Vorstellungen Kurt Hahns von einem ganzheitlichen erlebnistherapeutischen Erziehungskonzept waren geprägt von den Ideen Platos von einer ganzheitlichen Erziehung des Menschen. Ferner waren die pädagogischen Vorstellungen von Goethe, Pestalozzi und Lietz sowie die Strömungen der Reformpädagogik prägend für die von Hahn entwickelten Ideen vom Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Grundlage dieser pädagogischen Vorstellungen war es, die „positiven Potentiale“ des jungen Menschen zu fördern. Auch grundlegende Gedanken der Existenzphilosophen, vor allem von Wilhelm Dilthey (1833-1911) wurden auf den Bereich der Pädagogik übertragen. Er ging davon aus, dass das Erleben, die Auseinandersetzung mit der Umwelt und das aktive Handeln jedes Einzelnen dem menschlichen Dasein Sinn gibt.

Als Vordenker erlebnisorientierter Ansätze können weiterhin J.J. Roussau (1712-1789) und D. H. Thoreau (1817-1862) bezeichnet werden, die als „Denker gegen den Zeitgeist“ die Einsamkeit und Einfachheit entdeckten und unmittelbares Lernen über die Sinne der Wissenschaftsvermittlung aus Büchern vorzogen. Um die Jahrhundertwende schließlich spielten in allen reformpädagogischen Strömungen (ca. 1890-1930) der Begriff des Erlebens eine zentrale Rolle. Hier sind vor allem die Ansätze der Kunsterziehungsbewegung, der Jugend- und Wandervogelbewegung sowie der Landerziehungsheimbewegung von Hermann Lietz (1868-1919) zu nennen. Als weitere ist in diesem Zusammenhang Minna Specht (+1961) zu nennen, die den Begriff des entdeckenden Lernens in ihrer Lehrtätigkeit umsetzte und deren Erziehungsvorstellungen sich auf gleicher Wellenlänge mit dem Konzept Hahns bewegten. Noch ein Wegbereiter ist in diesem Kontext zu nennen, John Dewey (1859-1952), der in den USA und Kanada als „Vater“ des handlungs- und erfahrungsorientierten Lernens gilt. Seine Maxime „Learning by doing“ wird häufig in Zusammenhang mit der Entwicklung der Projektmethode genannt. Ebenso bedeutsam ist sein Einfluss auf die berufliche Bildung und Organisationsentwicklung.